7 Tipps für den perfekten Ladebooster im Van
Wie du den richtigen Ladebooster für dein Wohnmobil oder deinen Van findest
Ladebooster für Wohnmobile sind derzeit stark im Trend und sie haben auf jeden Fall ihre Berechtigung. Dieses sinnvolle Zubehör leistet einen großen Beitrag zur Stromgewinnung für deine Aufbaubatterie im Wohnraum.
Gerade für EURO5 und EURO6 Fahrzeuge mit intelligenter Lichtmaschine sind Ladebooster ein "MUST HAVE".
Warum und wieso ein Booster anstelle eines Trennrelais sinnvoll sein kann, erkläre ich dir, wie immer verständlich, in diesem kleinen Ratgeber.
Was ist ein Ladebooster?
Ein Ladebooster ist ein B2B Ladegerät (Batterie zu Batterie), welches grundsätzlich die Aufgabe hat, während der Fahrt eure Starterbatterie mit der Aufbaubatterie zu verbinden und bei abgeschalteter Zündung wieder zu trennen.
Aber das ist noch nicht alles, denn der Booster hebt oder senkt die Lichtmaschinen- Spannung, damit die Wohnmobil-Bordbatterie die richtige und schonende Ladung erhält.
Der B2B Ladebooster sorgt dafür, dass die intelligente Lichtmaschine neuerer Fahrzeuge generell eine Ladeleistung für die Aufbaubatterie zur Verfügung stellt und sich nicht in den Ruhemodus begibt, wenn die Starterbatterie voll genug ist.
Aber das aller Wichtigste ist, dass der Ladebooster die Stromstärken zur Ladung eurer Aufbaubatterien begrenzt.
Beim Ausschalten der Zündung muss eine Batterie-Trennung erfolgen, damit die Starterbatterie nicht über das Bordnetz entladen wird. Ein Ladebooster ersetzt das herkömmliche Trennrelais und übernimmt dann diese Funktion.
Was ist ein Trennrelais?
Ein Trennrelais ist die einfachste Verbindung von Starter- und Aufbaubatterie, um die Zweitbatterie während der Fahrt zu laden.
Es verbindet beide Batterien, wenn der Motor läuft, und trennt sie, wenn der Motor ausgeschaltet ist. Das Trennrelais fungiert somit als einfacher Schalter zwischen den beiden Batterien im Camper.
Was würde ohne Trennrelais oder Ladebooster passieren?
Trennrelais gehören in der Regel zur Standardausstattung von Wohnmobilen mit zwei Batterien.
Ohne ein Trennrelais würden die Batterien auch nach dem Abstellen des Motors miteinander verbunden bleiben. Dies würde dazu führen, dass deine Verbraucher die Aufbau Batterie und die Starterbatterie gleichzeitig entleeren, was im schlimmsten Fall irgendwann ein Starten des Motors verhindern würde.
Wer braucht einen Ladebooster wirklich?
Im Prinzip kann in der dunkleren Jahreszeit von Oktober bis Februar eine auf dem Dach eines Campers verbaute Solaranlage nicht wirklich viel Strom generieren, um die im Fahrzeug verbauten Aufbaubatterien ausreichend zu laden.
Somit ist ein Ladebooster immer die sinnvollste Ladequelle für die Winter und Herbstzeit in Mitteleuropa.
Je weiter du mit deinem Fahrzeug in Richtung Norden fährst, umso geringer ist auch die Solarausbeute im gesamten Jahresverlauf. Beim Tingeln von Stellplatz zu Stellplatz versorgt dich dann der Booster mit kräftiger Ladeleistung aus der Lichtmaschine und du gewinnst ein weiteres Stück Autarkie.
Die Lichtmaschine deines Fahrzeugs läuft bei deiner Reise ständig und kann dann gewaltige Mengen Strom in deine Speicherbatterien laden und selbst größere Batteriebänke ordentlich nachladen.
Einen Ladebooster benötigst du wenn:
- Größere Lithium Akkus verbaut sind
- Deine Lichtmaschine im Fahrzeug geschont werden soll
- deine Kabelquerschnitte zu gering sind
- intelligente Lichtmaschinen verbaut sind
- du ganzjährig maximale Autarkie benötigst
- du eine intelligente Lichtmaschine verbaut hast
Wie funktioniert ein Lade Booster?
Lichtmaschinen in Fahrzeugen sind dazu konzipiert, die 12 Volt Versorger wie zum Beispiel Scheinwerfer, Klimaanlage und Starterbatterien zu versorgen.
Der Lade Booster hat jetzt die Funktion, Starter -und Aufbaubatterie zu verbinden und die richtige Spannung und Ladekurve passend zu eurer Boardbatterie Technologie zur Verfügung zu stellen.
Gleichzeitig begrenzt ein Ladebooster auch die Stromstärke, die geliefert wird und ist dadurch insgesamt dem Trennrelais überlegen.
Tipp:
Nicht alle diese Geräte liefern direkt den benötigten Ladestrom, sondern sind zeitverzögert - also nicht nervös werden, wenn beim Motorstart nicht direkt ein Ladestrom an deinem Lithium Akku ankommt!
Warum benötigen Fahrzeuge mit intelligenter Lichtmaschine zwingend einen Ladebooster?
Durch gesetzliche Vorgaben sind die Hersteller von Fahrzeugen gezwungen worden, die Kraftstoffeinsparungen weiter zu optimieren. Um das zu erreichen, wird in neueren Fahrzeugen (Euro6 und einige Euro5) eine sogenannte intelligente Lichtmaschine eingesetzt.
Diese Lichtmaschine liefert nur so lange Strom, bis die Starterbatterie zu etwa 80 Prozent aufgeladen ist. Danach schaltet sich die Lichtmaschine erst wieder ein, wenn die Bremse betätigt wird oder das Fahrzeug rollt, um dann den Starterakku weiter aufzuladen.
Das bedeutet in der Praxis, dass nun auch die Bordbatterie deines Campers keinen Strom mehr bekommt, sofern kein Ladebooster verbaut ist.
Der aktiv arbeitende Ladebooster gaukelt im Prinzip der Lichtmaschine vor, dass die Starterbatterie nicht voll ist und weitere Ladung benötigt.
► Somit fließt dann weiterhin ein Ladestrom bis hin zur Aufbaubatterie.
Der Booster überwacht ebenso den Ladezustand der Starterbatterie und hebt die Lade Spannung für die Aufbaubatterie auf das geforderte Niveau.
Lithium Akkus brauchen optimalerweise zwischen14,2 bis sogar 14,6 Volt, damit das Zellbalancing bei passiven Balancern stattfinden kann und die Akkus komplett aufgeladen werden können. Das Anheben der Spannung ist auch notwendig, bedingt durch den Verlust durch lange Kabel zwischen den beiden Akkus.
Der Booster erkennt in der Regel durch ein sogenanntes D+ Signal, dass der Motor läuft und stellt dann die Verbindung zur Aufbaubatterie deines Campers her. Beim Ausschalten der Zündung wird der Booster inaktiv und trennt die Batterien wieder, damit die Starterbatterie nicht weiter entleert wird.
Wie du den richtigen Batterie- Ladebooster für dein Wohnmobil auswählst
Beim Auswählen des richtigen Boosters sind im Wesentlichen 4 Faktoren wichtig:
- die Batteriekapazität,
- die Batterietechnologie und
- die Leistung deiner Lichtmaschine
- die Querschnitte deiner Verkabelung
Die Ladestärke deines Ladeboosters sollte für einen schonenden Ladevorgang im Verhältnis zur AkkuKapazität wie folgt aussehen:
- GEL Batterie: 50 Prozent (100 Ah Gel AKKU mit 50Ampere Ladestrom)
- AGM Batterie: 30 Prozent (100 Ah AGM Akku mit 30A Ladestrom)
- Lithium Batterie: 30 Prozent (100 Ah LiFePO4 Akku mit 30A Ladestrom)
► Beispiel für einen 200 Ah Lithium Akku:
Wenn dein Lithium Akku 200 Ah Kapazität hat, dann wäre ein schonender, permanenter Ladestrom von 60 Ampere ideal.
Nach einer etwa 3,5 stündigen Autofahrt ist der Lithium Akku dann schon fast voll aufgeladen. Dies ist somit bei fast jeder Tagesetappe, die Du mit dem Camper zurücklegst, von Vorteil. Du kommst mit einem gut gefüllten Aufbauakku an und bist wieder für einige Zeit autark.
Die Lichtmaschine und Verkabelung dürfen dabei aber nicht überlastet werden. Ein zu kräftiger Ladebooster kann die Lichtmaschine im Stau oder Stadtverkehr mangels Luftkühlung durch Fahrtwind beschädigen oder zerstören und Kabel mit zu geringem Querschnitt würden zu heiß werden.
► Der Ladestrom vom Booster sollte die maximal halbe Leistung deiner Lichtmaschine nicht übersteigen. Wenn du also einen 60 A Lade Booster benutzen möchtest, sollte die Leistung deiner Lichtmaschine mindestens 120 Ampere betragen.
Wie immer gilt aber auch hier:
Habe einen Blick auf die Kabelstärken, hier werden große Strommengen transportiert und Kabel können überhitzen. Aber wenn du das alles beachtest, hast du eine tolle und effektive sichere Stromquelle.
Ich empfehle dir für einen Einbau eines Lade Boosters den Besuch in einer Fachwerkstatt. Der Zeitaufwand ist gering und sollte somit nicht allzu viel kosten.
In der Regel kann man sagen, dass die Querschnitte der Standard Wohnmobil Verkabelungen für einen Ladebooster bis 30 A ausreichend sind. Willst du einen größeren Ladebooster verbauen, dann solltest du die Kabelquerschnitte anpassen.
Im Internet findest du dazu Kabel Querschnittsrechner, die dich dabei unterstützen. Die Querschnitte sind immer abhängig von Kabellänge und Stromstärken, deswegen kann man keine pauschale Aussage zu diesem Thema machen und muss es immer individuell berechnen.
► Links zu unseren Partner Werkstätten findest hier: Partner Werkstätten womo shopping
Wie du den Ladebooster am besten installierst (wenn du es selbst machen möchtest)
Der Aufwand zur Installation eines Lade Boosters ist oftmals relativ gering, Fachwissen muss jedoch vorausgesetzt werden.
Dein B2B Ladebooster wird in der Nähe zur Aufbau Batterie (Bordbatterie) installiert, um die Spannungsverluste der Kabel zu erkennen und ausgleichen zu können.
Den Produkten, die du bei uns im Shop erwerben kannst, liegt in der Bedienungsanleitung meist ein Anschlussplan bei. Auf dem Schaubild kannst du sehr gut sehen, wie der Ladebooster mit Starterbatterie und Aufbaubatterie sowie Lademonitor oder Bluetooth Modul verbunden werden kann.
Ausserdem findest du Hinweise zum Thema Anschluss für das D+ Signal. Ebenso sind Empfehlungen beigelegt, wie die Kabelstärken ausgewählt werden sollten.
► Eine Anleitung zum Einbau kann aber nie pauschal erfolgen, da die Reisemobil Hersteller individuelle Verkabelungen vornehmen und unterschiedliche Elektroblöcke (EBL) einsetzen.
Ladebooster für ältere Fahrzeuge
In Verbindung mit älteren Fahrzeugen kann der Einbau eines Ladeboosters sinnvoll sein. Wir haben jedoch schon einige ältere Fahrzeuge auf Lithium umgerüstet, ohne einen Ladebooster gebraucht zu haben. Hier war nur ein Trennrelais verbaut, was beim Starten des Motors Aufbau und Starterbatterie miteinander verbunden hat. Der Ladevorgang funktioniert meist, aber die Lithium Akkus werden oftmals nicht ganz voll.
Sicherlich kann man sagen, dass zum optimalen Laden von Lithium Akkus ein Ladebooster Sinn macht, gerade auch bei längeren Kabelstrecken, da hier die Spannung durch den Booster optimiert wird.
Ladebooster für EURO5/6 Reisemobile
Seit die neuen Abgaswerte von Fahrzeugen gelten, wird durch sogenannte intelligente Lichtmaschinen das Laden der Bordbatterien nahezu unmöglich gemacht.
► Eine Tatsache, über die kaum jemand spricht und die nicht so richtig beim Kauf eines Fahrzeugs Thema ist. So haben viele Hersteller von Wohnmobilen bei Neufahrzeugen schon einen Lade Booster nachgerüstet, um dieses Problem zu umgehen- aber besser ist es, da noch einmal nachzufragen!
Wenn du bereits einen Lithium Akku im Fahrzeug verbaut hast, dann kannst du auf der App des Akkus auch erkennen, wie die Ladeströme bei laufendem Motor sind.
Was passiert nun während der Fahrt bei EURO5/6 Reisemobilen?
Zum einen sinkt die Spannung nach einer gewissen Fahrzeit ab, zum anderen findet, sobald die Starterbatterie gut gefüllt ist, gar keine Ladung mehr statt. Hier muss dann zwingend ein Booster verbaut werden.